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„Außer Betrieb“: Nürnbergs 100.000-Euro-Klo kämpft mit Computerproblemen

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Nürnbergs Shitfaßsäule, ein computergesteuerter Hightech-Hybrid aus Klo und Litfaßsäule war hier schon zwei mal Thema. So nach dem Motto: Drinnen wird man los, wofür draußen Werbung gemacht wird. Doch jetzt hat der 100.000-Euro-Lokus ernsthafte Computerprobleme, die dazu führen, dass die Shitfaßsäule immer mal wieder den Dienst verweigert.

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Der Geschäftsführer der für das Binär-WC zuständigen Stadtreklame, Georg Sorger, hat nordbayern.de anvertraut, wo das Problem liegt. Genauer gesagt: Wo die Probleme liegen. Problem Nr. 1:

Da hält ein Klogänger einem anderen, der schon ungeduldig vor der Schiebetür von einem Bein aufs andere tritt, die Tür auf und lässt ihn schnell reinschlüpfen. Damit spart der zweite den Eintritt von 50 Cent (…)

Und schon sträubt sich der Computer, weil er den Beschiss erkennt. Die Software ist nämlich so programmiert, dass die Shitfaßsäule vor jedem Klogang automatisch gesäubert werden muss und das setzt eine zuvor geschlossene Klotür voraus. Dass da einer einfach reinschlüpft, um sich ein Fuchzgerle zu sparen – damit hat die Software nicht gerechnet und erklärt die Shitfaßsäule für „außer Betrieb“.

Dann müssen zwei „extra geschulte Mitarbeiter“ (wie nennt man dieses Berufsbild eigentlich?) ausrücken, um das 100.000-Euro-Klo wieder nutzbar zu machen. Wahrscheinlich mit einem Reboot.

Und da gibt es noch ein zweites Problem:

Eine Bitte hat Georg Sorger schließlich auch noch: Keine 5- oder 10-Cent-Münzen in den Bezahlschlitz stecken statt einer 50-Cent-Münze! Denn auch dann fängt das Hightech-Klo das Spinnen an. Und verweigert seine Dienste.

Und so droht aus der Idee, aus dem natürlichsten aller Geschäfte mit supermodernen Computermethoden Kohle zu machen, ein finanzielles (und potenziell auch ein Hosen-) Disaster zu werden. Einfach nur, weil die Leute nett zueinander sind und sich gegenseitig die Tür aufhalten, so wie Mutti es ihnen beigebracht hat. Und weil Japaner, Besoffene und Trolle mit einer 10-Cent-Münze den Betrieb der Shitfaßsäule zum Erliegen bringen können und jedes Mal ein eigens dazu angelernter Techniktrupp ausrücken muss.

Der Weg vom Plumpsklo bis zum Hightechörtchen war lang und steinig. Doch mit wachsender Komplexität steigt eben auch die Fehleranfälligkeit. Probleme wie mit der Shitfaßsäule hat es mit dem Plumpsklo früher nie gegeben. Ein Loch und die Schwerkraft, das war das ganze Konzept.

Wenn da mal was nicht funktioniert hat, dann lag der Fehler immer beim Benutzer.


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